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Über den Dächern der Hauptstadt mit 70-200mm F2,8 Sports Objektiv


Über den Dächern der Hauptstadt

Als Natur- und Wildtierfotograf hat man es gerade in urbanen Räumen nicht immer einfach, attraktive Motive, Bilder und Landschaften zu entdecken. Irgendwie ist jedes Tier und jede Ecke schon einmal fotografiert worden. Gerade in großen Städten, wo gefühlt an jeder Ecke eine aufregende Sehenswürdigkeit steht und sich jeder noch so kleine Winkel über die Social Media Kanäle rasend schnell verbreitet, fällt das Arbeiten nicht immer leicht.

Zudem kämpfen einige der ganz großen Städte Deutschlands mit besonders vielen Vorurteilen. Eine Stadt, die dafür besonders gerne herangezogen wird, ist unsere Hauptstadt Berlin. Eine Stadt, die mehr als 3,6 Millionen Einwohner und Einwohnerinnen hat, die muss doch laut, dreckig und viel zu schnelllebig sein! Doch geht Berlin auch anders? Gibt es Ecken in der Bundeshauptstadt, die ruhig, verträumt und fast schon romantisch anmuten? Ja, die gibt es tatsächlich. Eine dieser „geheimen“ Ecken findet sich im Westteil der Stadt, ganze 120m über dem Meeresspiegel. Das mag auf den ersten Blick überschaubar klingen, ist für Berlin aber tatsächlich die zweithöchste Erhebung und darf sich ganz offiziell Berg nennen, zumindest dem Namen nach.

Nach Beendigung des zweiten Weltkrieges war es für das geteilte Berlin eine große Herausforderung, den Schutt und Dreck der zurückliegenden Kriegsjahre zu beseitigen. Über 25.000 Gebäude waren komplett zerstört, viele weitere zumindest schwer beschädigt und unbewohnbar. Um schnell Platz für neuen Wohn- und Lebensraum zu schaffen, musste ein Ort gefunden werden, der weder außerhalb der Stadtgrenzen liegt, noch wichtiges Bauland in der Innenstadt blockiert. Und so entschied man sich kaputte Gebäudeteile und nicht mehr benötigtes Baumaterialien am Rande des Berliner Grunewalds aufzuschütten. Es entstanden die so genannten Trümmerberge, dem einen oder anderen bekannt als Teufels- und Drachenberg.

Heute, viele Jahrzehnte nach Ende sämtlicher Kriegsaktivitäten, ist im wahrsten Sinne des Wortes nicht nur Gras über den Lauf der Geschichte gewachsen, sondern auch über einen Berg, der vor Jahrzehnten mehr grau als grün erschien. Heute belohnt dieser Fleck grüne Natur nicht nur Berliner mit einem tollen Blick über die gesamte Hauptstadt.

Ganz besonders zu empfehlen sind die Trümmerberge in den ganz frühen Morgenstunden, noch vor Sonnenaufgang, denn hier schließt sich der Kreis zum ruhigen und romantischen Berlin. Einzige Besucher, die einen hier um diese Uhrzeit erwarten, sind Wildschweine, Eichhörnchen oder der eine oder andere Großstadtfuchs, von denen es übrigens über 7.500 in der Hauptstadt gibt. Aber um die soll es an dieser Stelle nicht gehen.

Mit im Gepäck für einen Ausflug auf die Trümmerberge sollte sich neben Snacks und wärmenden Getränken auf jeden Fall auch das Sigma 70-200 mm F2,8 DG OS HSM | Sports befinden. An nicht vielen Ecken der Hauptstadt lassen sich so viele unterschiedliche Motivideen finden. Die hervorragende Offenblende sorgt bei blauem Himmel für eine unfassbar schöne Farbenvielfalt in den Morgenstunden. Landschaftsfotografen werden Ihren Augen kaum trauen, denn der Blick reicht fast bis an die östliche Stadtgrenze, die immerhin knapp 26km Luftlinie entfernt liegt. Als Motividee bieten sich neben der Berliner Skyline vor allem Funk- und Fernsehturm an, die während des Kalten Krieges, also Mitte des 20. Jahrhunderts, wie zwei Aushängeschilder über West- und Ostberlin thronten.

Fotografen, die es lieber mit Portraits halten, sollten sich entweder ein eigenes Model mitbringen oder aber auf die vielen Berliner zugreifen, die sich mit beginnendem Sonnenaufgang einfinden. Die doch anspruchsvolle Steigung der Berge sorgt außerdem dafür, dass besonders Jogger und Mountainbiker die Hügel erklimmen. Wie gemacht also für ein paar wunderschöne Gegenlichtaufnahmen. Wer an dieser Stelle mit einem aufregenden Bokeh arbeiten möchte, der bekommt mit dem 70-200mm zudem die Möglichkeit, bis zu einer Blende 22 regeln zu können. Sonnenaufgang und Goldene Stunde lassen einem auch ausreichend Zeit zum Experimentieren.

Während man der Sonne also beim Aufgehen zuschauen kann, sollte man den Blick auch fürs Detail nicht außer Acht lassen. Auch eine gewisse Vielfalt an Blumen und Pflanzen wagt es an den Hängen der Hauptstadt zu wachsen. Je nach Entfernung des gewünschten Motivs bietet der handliche Zoom des 70-200mm Objektives seine Hilfe an und ist damit auch ein guter Kompromiss für Fotografen, die über kein Makroobjektiv verfügen, auf kleine Details aber nicht verzichten möchten.

Wer nach dem aufregenden Sonnenaufgang noch etwas Berliner Geschichte erleben möchte, dem ist die nahegelegene Radarstation ans Herz gelegt, die während des Kalten Krieges dem US-Militär als Abhörstation diente. Heute ist der Gebäudekomplex ein gern besuchter „Lost Place“, der offiziell betreten werden darf. Weniger Geschichtsinteressierte müssen sich nach den vielen schönen und ruhigen Momenten „über den Dächern“ schon etwas früher wieder mit lauten und unruhigen Eindrücken „unter der Dächern“ der Hauptstadt begnügen. Aber irgendwas ist ja irgendwie immer. Wichtig sind die vielen eingefangenen Momente, die man in den Stunden zuvor einfangen konnte.

 

Marco Papajewski