Fototipp Eisenbahnfotografie

Wertvolle Tipps zum Fotografieren von Zügen

Dieses fotografische Thema kann zu wesentlich mehr Kreativität motivieren, als es auf den ersten Blick den Anschein haben mag. Der harte Kern der Eisenbahnfotografen beschränkt sich zwar leider oftmals auf das bloße Dokumentieren von Lokomotiven, aber wenn man einmal die Augen richtig öffnet, verbirgt sich dahinter viel mehr!
Da ist zum einen, ganz klar, die Technik der Schienenfahrzeuge, aber auch die mal stressgeplagten, entspannten, verärgerten oder erfreuten Menschen auf Bahnhöfen und in Zügen.
Züge durchqueren die unterschiedlichsten Landschaften. Sei es das Flachland des hohen Nordens, die hügeligen Flächen Mitteldeutschlands oder sogar die steilen Täler der Alpen.
Gleise bieten strenge geometrische Formen und führen geschwungen ins Bild oder aus ihm hinaus.
Wie man sich möglichst kreativ an das Thema Eisenbahnfotografie wagen kann, möchten wir Ihnen hier näherbringen.
Zuerst einmal zählt vor allem eines:  „Sicherheit“ - für andere und für sich selbst! Eisenbahnen sind kein Spielplatz und man kann und darf sich ihnen stets nur mit dem gebührenden Abstand und dem notwendigen Respekt nähern. Darüber hinaus gibt es bestimmte Regeln der Verkehrsunternehmen, denen man zu folgen hat. Grundsätzlich ist das private Fotografieren von Eisenbahnen in Deutschland auf öffentlich zugänglichem Gelände jedoch erlaubt. Im Zweifelsfall kann es nie schaden, bei den Mitarbeitern einfach höflich nachzufragen.
In die Fotoausrüstung gehört am besten eine Spiegelreflexkamera, denn sie ist bei der Aufnahme bewegter Objekte den Kompakten schlichtweg überlegen. Zudem ist man dann bei der Brennweitenwahl flexibler. Vorwiegend eignen sich Zoomobjektive, da die Standortwahl oftmals durch Masten, Bäume, private Bereiche usw. eingeschränkt sein kann. Mit zunehmender Erfahrung kann mit einem Zoom ein herannahender oder sich entfernender Zug auch "verfolgt" werden, wodurch mehrere Aufnahmen unterschiedlicher Brennweite entstehen können. So gehört zusätzlich zum Standardzoom auch ein Telezoom mittlerer Brennweite, z. Bsp. ein 70-200mm in die Fototasche, für gewagtere Blickwinkel aber durchaus auch ein Weitwinkelzoom (siehe "MyBestPicture"). Ein Stativ ist nicht nur bei nächtlichen Langzeitbelichtungen im Bahnhof hilfreich, sondern auch bei Tage, um sich mittels voreingestellter Kamera besser auf den zumeist äußerst kurzen Moment des Auslösens konzentrieren zu können. Dabei darf der Autofokus ruhig auch einmal abgeschaltet werden, hat der Fotograf sich erst einmal bei der Motivwahl festgelegt und die richtige Entfernung vorfokussiert.
Bei aller Fototechnik ist freilich das Licht ein entscheidender Faktor. Wer einmal beobachtet hat, wie sich die tiefstehende rote Abendsonne in einem ICE spiegelt, weiß, was gemeint ist. Ein ebenso spannendes Feld sind gerade in dieser Hinsicht die zahlreichen noch mit Dampflokomotiven verkehrenden Museums- und Touristikbahnen. Bei Temperaturen unter 10° C, am besten noch kälter, kondensiert der Dampf prächtig in der Luft und lässt sich mit Streif- oder Gegenlicht wunderbar plastisch abbilden. Außerdem sind die dort Beschäftigten nicht nur daran gewöhnt, ständig abgelichtet zu werden, sondern nicht selten echte Unikate, was zu Porträtaufnahmen geradezu einlädt. Außer den Dampflokomotiven, die auf einigen dieser Bahnen sogar täglich fahren, ist die Streckenführung durch landschaftlich reizvolle Gegenden, vorbei an der einen oder anderen Sehenswürdigkeit. Wem also die Landschaftsfotografie zu wenig abwechslungsreich ist, der versuche sich ruhig einmal in der Disziplin der Eisenbahnfotografie. Schnell wird er merken, wie spannend dieses Feld sein kann. Anregungen gibt's genug. Nicht nur in unzähligen Bildbänden, auch im Zeitschriftenhandel finden sich etliche Monatsblätter zu diesem Thema, selbstverständlich wird man auch im Internet schnell fündig.