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Unsere Historie


Wofür steht eigentlich SIGMA? Laut einer berühmten Online-Enzyklopädie für den 18. Buchstaben des griechischen Alphabets, einen Fußballverein im tschechischen Olmütz oder das mathematische Symbol für die Summe. In der Astronomie für die Geschwindigkeit, mit der sich Sterne am äußersten Rand einer Galaxie bewegen.

Seit 1961 steht SIGMA allerdings nicht nur für galaktische Geschwindigkeit und tschechische Fußballkunst, sondern in erster Linie für besondere Objektive und Kameras. Aber was steckt hinter diesen Objektiven und Kameras? Wie „tickt“ SIGMA? In diesem Bericht stellen wir Ihnen die Geschichte und die Philosophie von SIGMA vor.

Am 9. September 1961 gründete Michihiro Yamaki, zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 27 Jahre jung, im Tokioter Stadtbezirk Setagaya das SIGMA Research Institute Co. Ltd. und begann mit einem kleinen Team, Objektive für Kameras zu entwickeln. Sein Erfindergeist zeigte sich noch im selben Jahr mit der Präsentation des ersten Telekonverters, der zwischen Objektiv und Kamera eingesetzt wurde. 1961 eine kleine Sensation, schließlich konnten sich die meisten Ingenieure damals nicht einmal vorstellen, dass ein Konverter zwischen Objektiv und Kamera passt. Weitere Highlights der 1960er-Jahre waren ein 12mm-Fisheye-Objektiv und 1968 das MIRROR-ULTRATELEPHOTO 500mm F8, ein kompaktes Supertele-Spiegelobjektiv. In diese Zeit fiel auch die Entwicklung des ersten eigene Kamera-Anschlusses. Das YS-Mount (Yamaki-Spezial) genannte System bot eine innovative Blendensteuerung, wurde allerdings nach einigen Jahren nicht weiterentwickelt. 1968 erfolgte die Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft, deren Name 1970 in SIGMA Corporation geändert wurde.

 

Die „Art“-Serie bietet, nomen est omen, höchste Abbildungsleistung für kreative und künstlerische Fotografie und ist in ihrer Charakteristik auf Ausdrucksstärke ausgelegt. Bei den „Sports“-Objektiven ist der Name ebenfalls Programm. Highspeed-Autofokus und lange Brennweiten, gepaart mit hoher optischer Leistung, bieten für Tier- und Sportfotografie entscheidende Vorteile. In der „Contemporary“-Linie finden sich Allround-Objektive mit hoher Qualität und kompakter Bauweise. 

Dem Trend zu kompakten und leistungsfähigen spiegellosen Systemkameras trug SIGMA 2020 mit der I-Series Rechnung. Als Premium-Reihe innerhalb der Contemporary-Serie steht die I-Series für handliche, optisch ausgefeilte Objektive, die mit ihren Metallgehäusen wahre Handschmeichler sind. 

Foto und Video wachsen immer weiter zusammen. 2016 präsentierte SIGMA daher mit den Cine-Objektiven eine Palette an High-Performance-Objektiven, die mit hochauflösenden Cinema-Digitalkameras kompatibel sind. Anspruchsvolle Projekte, wie der als bester Dokumentarfilm 2023 mit dem Oscar prämierte Film „Nawalny“ von Daniel Roher, wurden seitdem mit SIGMA Cine-Objektiven realisiert. Auch Hollywood-Blockbuster, beispielsweise „Top Gun: Maverick“ aus dem Jahr 2022, werden mit SIGMA Cine-Objektiven produziert. 

2018 gründete SIGMA zusammen mit Panasonic und Leica die L-Mount Allianz. Mit DJI als weiterem Partner wird das L-Mount-System zu einem universellen Kamerasystem weiterentwickelt. Ein Höhepunkt dieser Entwicklung ist die 2021 vorgestellte SIGMA fp-L, eine kompakte Vollformat-Kamera mit einer Auflösung von 61 Megapixel. Vor Kurzem haben sich mit Samyang und Astrodesign, einem Hersteller professioneller Videoanwendungen, zwei weitere Firmen der L-Mount Allianz angeschlossen.

 

In heutigen Zeiten ist eine solche Fertigungstiefe fast schon anachronistisch. Doch sorgt eben diese Fertigungstiefe dafür, dass SIGMA einer der wenigen Hersteller ist, dessen Produkte wirklich „Made in Japan“ sind. Denn selbst bei seinen Zulieferern setzt SIGMA auf lokale Unternehmen. So konzentriert sich die Lieferkette auf Anbieter, welche in der Region Tohoku im Norden Japans beheimatet sind. Statt weltweit die billigsten Teile einzukaufen, setzt SIGMA darauf, dass ein inländisches System von Lieferanten ein entscheidender Faktor ist, um hochwertige Produkte konstruieren und herstellen zu können. Die Qualität der zugelieferten Teile lässt sich besser kontrollieren und bei Problemen sorgt die räumliche Nähe für einen schnellen Austausch und rasche Lösungen.

Gleichzeitig werden Ideen aus der Produktion in die Entwicklung neuer Produkte aufgenommen. „So ein Objektiv sollten wir bauen“ ist kein selten gehörter Satz in den Gesprächen zwischen Mitarbeitern in der Fertigung und Objektiventwicklern und häufig wird aus solchen Gesprächen auch Realität. Ideen und Anregungen für neue Produkte kommen aber nicht nur aus den eigenen Reihen in Aizu. Weltweit berichten Mitarbeiter aus dem Support und der Service-Abteilung regelmäßig nach Japan. Neben technischen Anfragen sind auch Anregungen und Ideen von Kundinnen und Kunden für neue oder bestehende Produkte ständiger Bestandteil dieser Berichte. 

Präzision

Auch wenn solch riesige Linsen nur theoretisch existieren, beeindruckt die Bandbreite der produzierten Linsendurchmesser. Die größte Einzellinse steckt im schon angesprochenen 200-500mm F2,8 EX DG APO und hat einen Durchmesser von stattlichen 198 mm. Allein die Vergütung auf diese Linse aufzubringen, dauert 8 Stunden. Im Gegensatz dazu ist das 7. Linsenelement im 8-16mm F4,5-5,6 DC HSM Objektiv aus dem Jahr 2010 mit 10 mm Durchmesser ein echter Winzling. Bei der Herstellung von Formen für Gussteile liegt die Toleranz der Endabnahme im Bereich von Mikrometern (0,000001 m), in der Fertigung werden Abweichungen von mehr als 0,002 mm nicht toleriert.

Zum Vergleich: Ein durchschnittliches menschliches Haar hat einen Durchmesser von etwa 0,05 bis 0,08 mm. Neben diesen technisch messbaren Parametern kommt in der Endkontrolle auch dem menschlichen Faktor eine hohe Bedeutung zu. So kann es vorkommen, dass ein Objektiv diese Kontrolle nicht besteht, wenn sich die Gängigkeit des Zoom- oder Fokusrings für die kontrollierende Person aus Erfahrung nicht richtig „anfühlt“.

Dieser menschliche Faktor wird auch in der Produktion sichtbar. Ein Beispiel ist der Filterhalter des 500mm F4 DG OS HSM | Sports. Da die Struktur des Halters aufgrund der Konstruktion keine maschinelle Lackierung zulässt, wird dieser wichtige Arbeitsschritt von Hand durchgeführt.

Auch die Mitarbeiter selbst stehen im Fokus. SIGMA war Vorreiter beim Ersatz problematischer Chrom(VI)-Verbindungen für die Verchromung der Objektiv-Bajonette. So wurden diese Verbindungen durch die ungiftige Chrom(III)-Variante ersetzt, auch wenn diese aufwendiger in der Verarbeitung sind. Was neben der Gesundheit der Mitarbeiter auch der Umwelt zugutekam.

Unsere Historie


Die SIGMA (Deutschland) GmbH wurde im Jahr 1979 gegründet. Von ihrem Sitz in Rödermark bei Frankfurt aus betreut sie den in Europa führenden Markt der SIGMA Corporation, weltweit der drittwichtigste.

 

Firmengeschichte

September 1961

Gründung des SIGMA Forschungscenters in Setagaya-ku

März 1968

Offizielle Umwandlung der Unternehmensorganisation in eine Aktiengesellschaft

November 1970

Offizielle Umbenennung in SIGMA Corporation

November 1973

Fertigstellung des ersten Teils der Fabrik in Aizu

November 1979

Gründung der SIGMA (Deutschland) GmbH

Februar 1983

Fertigstellung des zweiten Teils der Fabrik in Aizu

April 1983

Gründung von SIGMA Hongkong

März 1984

Gründung von SIGMA Amerika

Januar 1991

Gründung von SIGMA Benelux

Dezember 1991

Gründung von SIGMA Singapur

Juni 1993

Gründung von SIGMA Frankreich

November 2000

Gründung von SIGMA U.K.

November 2008

Übernahme von Foveon

August 2013

Gründung von SIGMA China

Januar 2021 Gründung von SIGMA Nordic