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Fototipp Naturfotografie

Hier gibt Ihnen Alexander Ahrenhold Tipps zum Thema Naturfotografie.

Das Fotografieren von wilden Tieren ist in vielerlei Hinsicht sehr kompliziert. Die Sinnesleistungen der Säuger sind auf unterschiedlichste Weise sehr gut ausgeprägt. So kann beispielsweise das Muffelwild sehr gut gucken und sieht einen sehr schnell, das Rotwild hingegen kann einen sehr gut riechen, weshalb man aufpassen muss, wo der Wind steht. Füchse letztlich können sehr gut hören und verzeihen einem keinen Fehltritt. Doch das soll keineswegs heißen, dass die anderen Sinne dieser Tiere schlecht sind; auch diese sind sehr fein ausgeprägt. Ein guter Freund von mir sagte einmal, dass man grundsätzlich die Sonne im Rücken und den Wind im Gesicht haben sollte. Dadurch hat man für das Fotografieren gutes Licht und wird nicht gerochen. Zusätzlich bietet sich aber auch eine optische Tarnung an. Man sollte dabei möglichst die hellen Körperstellen wie Hände und Gesicht verdecken. Ungetarnte Hände wirken teilweise wie ein Warnsignal. Rehwild stellt zum Beispiel die weißen Haare am Hinterleib auf, um Artgenossen zu signalisieren, dass etwas nicht stimmt. Oft folgt dann die Flucht. Genau so kann die helle Hand eines Menschen auf das Rehwild wirken. Durch spezielle Tarnkleidung löst man sich optisch förmlich auf und verschmilzt mit seiner Umgebung, was die Chancen auf ein Foto erhöht. Zusätzlich sollte man darin geübt sein, nahezu lautlos durch die Natur zu gehen. An windigen, damit meine ich nicht stürmischen, Tagen ist der Geräuschpegel der Umgebung schon ein erhöhter, was einem erlaubt, etwas weniger auf seine Schritte zu achten. Oft hat man an solchen Tagen die Chance, näher an das Wild heran zu pirschen, als an Tagen, an denen völlige Windstille herrscht. Kennt man die genauen Einstandsgebiete seines Motivs, so ist auch die Überlegung sinnvoll, ein Tarnzelt aufzustellen. Tarnzelte bieten, wie der Name schon sagt, Tarnung. Man kann sich auch darin bewegen, ohne gleich das Wild in der Nähe zu verjagen. Auch der Einsatz eines Stativs, das beim Pirschen meist nur behindert, bietet sich an. Baut man sein Zelt bei einer passenden Windrichtung auf, so hat man gute Chancen, sein Motiv über längere Zeit beobachten und auch Fotos machen zu können. Ich persönlich gehe am liebsten pirschen. Wenn es möglich ist, verzichte ich ganz auf eine Stativ. Ich lege das Sigma 800mm Objektiv dann auf meinem Knie auf und mache Fotos. Wird das Licht schwächer oder habe ich vor, etwas im Getreide zu fotografieren, wo die Höhe meines Knies nicht ausreicht, kommt ein Einbeinstativ zum Einsatz. Dieses bietet die nötige Stabilität und auch Flexibilität. Der wichtigste Schlüssel zum Erfolg ist allerdings die Kenntnis über die Arten, die man fotografieren möchte. Kennt man den Lebensrhythmus und die Lebensweise dieser Tiere, so kann man sich in vielen Situationen mit kleinen Tricks behelfen. Zur Zeit sind zum Beispiel viele Jungfüchse und Fähen, die ihre Jungen füttern, unterwegs. Mäuse bieten dabei die Hauptnahrung. Sieht man einen hungrigen Fuchs auf einem Feld stehen, kann man ihn durch das Imitieren einer quiekenden Maus (Mäuseln) heranlocken. In den letzten Tagen bin ich dadurch mehrfach mit einem Fuchsbild nach Hause gegangen. Genau so kann man für viele Tierarten eine Möglichkeit finden, sie auf Fotoentfernung zu locken. Je mehr man sich in der Natur aufhält, desto größer werden die Chancen auf ein Wunschfoto.