Unternehmensnews

Fototipp - Naturfotografie im Winter

Was tut ein Naturfotograf im Winter? Keine Schmetterlinge, keine Libellen, keine Blumen und die Landschaft sieht wenn man nicht direkt in den Bergen wohnt auch oft fad und langweilig grau aus. Nun, man kann die Zeit nutzen, um die Fotos aus den anderen Jahreszeiten zu bearbeiten, die Webseite auf Vordermann bringen, die Objektive putzen und sich auf den Frühling freuen.

 

Man kann sich auch eine Winterfütterung anlegen und Vögel fotografieren.

Oder aber, man schaut sich um nach Details in der Natur, die bei passendem Licht und aus interessanten Perspektiven wunderbar stimmungsvolle Fotos ergeben.

 

Wie eigentlich immer in der (Natur)fotografie ist das Licht natürlich die Hauptkomponente für ein schönes Foto. Der Vorteil im Winter ist, dass man morgens nicht ganz so früh aufstehen muss und abends auch zu sehr freundlichen Zeiten fotografieren kann. Das Zeitfenster ist natürlich im Winter auch nur kurz und man sollte zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.

 

Für Landschaftsaufnahmen im Winter eignen sich sehr gut verschneite Bäume. Durch den Schnee sind unschöne oder störende Elemente oft zugedeckt, man sieht nicht, dass es sich um eine Kulturlandschaft handelt.

 

Interessant im Winter, insbesondere an klaren und sehr kalten Abenden, ist oft der Himmel gegen den Sonnenuntergang, da dort die Erdschattenfarben wunderbar in zarten hellblau und rosa Tönen leuchten, was in Verbindung mit einer Schneelandschaft häufig ganz besonders hübsch wirkt. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Kontrastumfang nicht so groß ist, wie es bei Fotos in Sonnenuntergangs- oder aufgangsrichtung der Fall ist. Ein Grauverlauffilter ist in beide Richtungen von Vorteil, aber besonders wichtig bei der Fotografie von Schneelandschaften und Sonnenuntergang. Stativ und Fernauslöser sind dabei immer von Vorteil, da man dann auch längere Belichtungszeiten problemlos händeln kann und trotzdem scharfe Bilder erhält.

Und die Handschuhe natürlich nicht vergessen. Für bodennahe Aufnahmen empfiehlt es sich, eine Isomatte dabei zu haben oder einfach die Skihose anzuziehen.

 

Selbst an eher trüben Tagen kann man interessante und oft sogar ein wenig minimalistische Bilder machen. Ein Solitärbaum im Weiß wirkt oft edel und sehr stimmungsvoll. Dabei sollte man die Belichtungszeit im Auge haben und die Bilder wenn möglich mittels Histogramm schon bei der Aufnahme kontrollieren, da die Belichtungsmesser der Kameras den weißen Schnee sonst grau erscheinen lassen. Durch eine gezielte Belichtungskorrektur zur leichten Überbelichtung kann man das kompensieren. Tagsüber ist eine verschneite Landschaft mit einem klaren, blauen Himmel selbstverständlich auch ein lohnendes Motiv, wobei man das Himmelsblau mittels Polfilter sogar noch etwas intensivieren kann. 
 

Fließende Gewässer mit Eis- oder Reifablagerungen findet man nahezu überall und auch da lohnt es, die Kamera auf ein Stativ zu stellen. Mittels Graufilter kann man die Belichtungszeiten noch variieren und den Gegensatz zwischen Starre (Eis) und Dynamik (Wasser) herausarbeiten.

 

Nach frostigen Nächten, wie sie natürlich auch im Flachland häufig vorkommen, bilden sich oft wunderschöne Strukturen aus Reif an der ansonsten leblosen Vegetation. Solchen Reifkristallen und Reifdetails kann man dann sehr gut mit dem Makroobjektiv ganz nah kommen. Mit Sonnenschein oder Sonne im Hintergrund ergeben sich oft faszinierende und glitzernde Welten beim Blick durch den Sucher und jede Veränderung der Perspektive ergibt ein neues, oft zauberhaftes Foto. Auch zugefrorene Gewässer, selbst Pfützen beinhalten häufig tolle Fotomotive. Es lohnt sich, Eis hinsichtlich seiner Strukturen genau zu betrachten und mit dem passenden Ausschnitt gekonnt in Szene zu setzen. Manchmal findet man auch Reste des Herbstes, wie eingefrorene Blätter und andere Vegetationsreste im Eis, was nicht nur schöne Farbkontraste, sondern auch Bilder mit Symbolkraft und Ausstrahlung ergibt. Insbesondere in den Tagesrandzeiten hat man dann oft Bilder mit einem tieforangenen Licht, oder in Schattenbereichen mit einem kalten und kräftigen Blau.

 

Auch wenn der Winter häufig motivarm erscheint: wenn man offenen Auges durch die Natur geht, findet man eine Fülle von lohnenden Motiven.