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Fototipp - Schmetterlingsfotografie

Schmetterlingsfotografie von Markus Gebel

Zu den beliebtesten, schönsten und farbenprächtigsten heimischen Insekten gehören die Schmetterlinge. Schon im zeitigen Frühling flattern die ersten Exemplare in unseren Wiesen, Gärten und Landschaften umher und geben uns das heitere Gefühl, dass der lange Winter endlich vorbei ist. Niemand mag sich einen Sommer ohne Schmetterlinge vorstellen. Schon als Kind faszinierten mich die vielen bunten, geflügelten Schmuckstücke, so dass ich ihnen immer wieder begeistert zusah.

Zufällig vorbeigaukelnde oder nektarsaugende Schmetterlinge mit interessierten Augen zu erhaschen und Schmetterlinge gezielt zu fotografieren sind jedoch zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Diese Erkenntnis ereilte mich schnell, als ich meine ersten bildlichen Ergebnisse mit den mitunter tollen Fotos in meinen Büchern verglich. So entfalteten sich im Laufe meiner fotografischen und naturkundlichen Entwicklung notwendige Umsetzungspläne und wichtige Vorbereitungsarbeiten, die neben der Verwendung hochwertiger Makroobjektive von Sigma heute noch Grundvoraussetzungen für ansprechende und gelungene Bildresultate sind. Mir wurde klar, dass die Naturfotografie nicht erst im Grünen beginnt, sondern meist schon viel früher. Dazu gehört, die Natur im Vorfeld  zu beobachten, sich Gedanken darüber zu machen, wann an welchen Orten welche Schmetterlinge vorkommen und das Wetter genau im Auge zu behalten, um zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein.

Für Schmetterlingsaufnahmen eignen sich besonders Makroobjektive mit größeren Brennweiten, um den Aufnahmeabstand zu den mitunter sehr scheuen Schmetterlingen möglichst groß zu halten. Daher ist das "Sigma 150mm F2.8 APO Makro EX DG OS HSM" mein absolutes Lieblingsobjektiv, wenn ich auf Schmetterlingsjagd gehe, zumal es auch in Bezug auf seine Haptik und Detailwiedergabe allerhöchste Ansprüche befriedigt. Außerdem sehe ich in der Verwendung größerer Brennweiten den Vorteil, dass sie den Bildausschnitt des Hintergrundes reduzieren und dadurch ein Bild in der Regel farblich und strukturell ruhiger und homogener gestalten. In den kühlen Morgenstunden, wenn Schmetterlinge für gewöhnlich noch ruhen, kommen auch gerne kürzere Brennweiten wie das "Sigma 105mm F2.8 EX DG OS HSM" zum Einsatz, besonders dann, wenn ich das Umfeld noch etwas deutlicher mit ins Bild einbeziehen möchte.

Besonders das Gebiet in der Gegend um Heppenheim habe ich wahrlich schätzen und lieben gelernt. Extensiv genutzte Landwirtschaft, blütenreiche Kalkmagerrasen im Wechsel mit Trockenrasen, Feuchtwiesen, Weinbergen, Hecken- und lückigem Waldbestand machen diese klimatisch begünstigte Region zu einem beeindruckenden und artenreichen „Makroparadies“. Oftmals schüttelt mich schon um 4 Uhr mein Wecker aus den Federn, damit ich zeitig genug im Morgengrauen durch die Wiesen streifen kann. Das ist zugegebenermaßen eine Uhrzeit, zu der Bäcker bekanntlich ihre Brötchen backen, aber auch innerhalb der Schmetterlingsfotografie zählt das Motto: "Der frühe Vogel fängt den Wurm". Ein kurzer, prüfender Blick aus dem Fenster ob der Wind nicht zu stark bläßt und meine Reise zu der Schmetterlingswiese kann beginnen.

Vor Ort streife ich samt meiner Fotoausrüstung vorsichtig und langsam durch die blühende Flora und suchte exponierte Pflanzen nach „schlafenden“ Schmetterlingen ab. Dort sitzen sie gerne, vor allem wenn die Wetterlage am Abend zuvor recht ruhig war. Bei schlechtem, windigen Wetter hingegen suchen Schmetterlinge Schutz und sind wesentlich schwieriger aufzuspüren, weil sie gerne versteckt in den niederen Krautschichten dem Wetter trotzen.

Für diese Aufnahmen verwende ich die Zeitautomatik und wähle die Blende je nach meinen gestalterischen Vorstellungen. Da ich Windstille für meine Bilder bevorzuge, tritt die Verschlusszeit etwas in den Hintergrund und ich bin nicht auf hohe ISO Werte angewiesen. Nahezu alle meine Aufnahmen mache ich vom Stativ aus mit Spiegelvorauslösung. Blitzlicht verwende ich für meine Naturaufnahmen aus rein ästhetischen Gründen nicht - es würde mir die zart anmutende Stimmung meiner Bilder zerstören.  

(Markus Gebel)

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